5. Emotionen
Gefühle sind wichtig für unser Denken, Handeln und Entscheiden und werden auch in öffentlichen Debatten diskutiert. Unsere Gefühle haben eine Geschichte und sind abhängig von unseren sozialen und kulturellen Hintergründen. In unseren Weiterbildungsangeboten besprechen wir, warum manche Menschen Vorurteile oder Hass gegenüber bestimmten Gruppen haben und wie es ist, von diesen Vorurteilen und von Hass betroffen zu sein.
Wir lernen, wie wir unsere Gefühle ausdrücken und fühlen, basierend auf unserem Geschlecht, Alter, Fähigkeiten, sozialem Status und anderen Eigenschaften. Unsere Gesellschaft prägt auch, welche Gefühle wir als positiv oder negativ empfinden. Gefühle sind zunächst nur biochemische Reaktionen in unserem Gehirn, die wir als positiv oder negativ wahrnehmen. Erst danach geben wir dem Gefühl einen Namen, wobei unser Wissen über Gefühle von der Gesellschaft beeinflusst wird. Gesellschaften beeinflussen also, welche Gefühle wir haben und wie wir sie benennen[1].
Indem wir Emotionen besser verstehen, können wir Mitgefühl und Empathie entwickeln und so zur Bekämpfung von Vorurteilen und Diskriminierung beitragen. Deshalb erarbeiten wir in unseren Weiterbildungsangeboten gemeinsam ein Verständnis davon, wie sich solche Gefühle historisch, politisch, kulturell und sozial entwickeln. Was geht in den Menschen vor, die Muslim*innen oder queere Menschen verachten? Was geht wiederum in einer Muslimin oder einem Trans-Mann vor, der mit dieser Verachtung aufwachsen musste? Diese und weitere Fragen stehen im Mittelpunkt unserer Emotionsmodule.
Literatur
[1] Jensen, Uffa: Zornpolitik, Berlin 2017, S. 14. F.