Was wollen wir? Selbstverständnis und Leitbild

Deutschland ist eine Migrationsgesellschaft – d.h. Medien, Politik, Schulen, Betriebe, Institutionen, Vereine, Zivilgesellschaft und das Straßenbild sind geprägt von Menschen mit unterschiedlichen Erfahrungen, Perspektiven und Familiengeschichten. Damit sind Fragen, Verunsicherungen und Konflikte ebenso verbunden wie Chancen für gesellschaftlichen Wandel und Transformation.

In diesem Zusammenhang stehen die Ziele unserer Arbeit in Pädagogik, politischer Bildung und Prävention: Wir möchten zu einem solidarischen, inklusiven und demokratischen Miteinander beitragen und insbesondere junge Menschen für verschiedene Formen von Diskriminierung und Ausgrenzung sensibilisieren, sie gegenüber Ideologien der Ungleichwertigkeit stärken und ihre gesellschaftliche Partizipation fördern. Dazu möchten wir Erfahrungen von Zugehörigkeit, Anerkennung, Selbstwirksamkeit und Gleichwürdigkeit ermöglichen. Als lernende Organisation entwickeln wir unsere Inhalte und Methoden kontinuierlich weiter und reagieren auf aktuelle Themen und Entwicklungen – eine akzeptierende und empathische Grundhaltung ist jedoch immer der Ausgangspunkt unseres Engagements.

I.

Unaufgeregte Beiträge

ufuq.de möchte zu einem diskriminierungssensiblen und solidarischen gesellschaftlichen Zusammenleben beitragen. Auch in Konflikten und Kontroversen setzen wir dabei auf dialogische, nicht polarisierende und möglichst unaufgeregte Formen der Auseinandersetzung, in denen die unterschiedlichen Perspektiven und Emotionen aller Beteiligten eine wichtige Rolle spielen.

II.

Zielgruppen

ufuq.de richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene sowie an Einrichtungen, Fachkräfte und Multiplikator*innen, die mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen arbeiten. Wir sind Ansprech- und Kooperationspartner für Behörden und Verwaltung, Polizei und Betriebe. Jugendlichen und jungen Erwachsenen bieten wir Workshops in Schule und Jugendeinrichtungen. Pädagogische Fachkräfte und andere Multiplikator*innen unterstützen wir in Fortbildungen, Fachveranstaltungen und Beratungen sowie in Form von Handreichungen und Lernmaterialien, die wir erstellen.

III.

Ziele

„Wie wollen wir leben?“ lautet die Leitfrage in unseren Workshops für Jugendliche, die wir bundesweit in verschiedenen Städten anbieten. Ausgehend von einem machtkritischen, diskriminierungssensiblen, ressourcen- und empowermentorientierten Ansatz bieten wir Jugendlichen Raum für Gespräch und Auseinandersetzung. Wir fördern Selbstbewusstsein, Teilhabe und das Demokratieverständnis von Jugendlichen. „Ganz nebenbei“ schützen wir sie damit vor einfachen Angeboten, denn Erfahrungen von Selbstwirksamkeit, Anerkennung und Zugehörigkeit wirken Abwertung und Ideologien von Ungleichheit entgegen.

Die Handlungskompetenzen pädagogischer Fachkräfte und anderer Multiplikator*innen stärken wir in Fortbildungen und Beratungen. Schließlich stellen Positionen und Verhaltensweisen von Jugendlichen mitunter extreme Herausforderungen dar. Wir bieten Fachkräften Handreichungen und Lernmaterialien für den Unterricht ebenso wie Haltungs- und Handlungsoptionen an, die ihnen einen möglichst konstruktiven, solidarischen und empathischen Umgang erleichtern – auch in schwierigen Situationen und mit schwierigen Positionen und Verhaltensweisen „ihrer“ Jugendlichen.

IV.

Themenfeld

In unseren Angeboten beschäftigen wir uns vor allem mit Fragen und Konflikten, die sich in einer Migrationsgesellschaft ergeben. Dabei interessieren wir uns für Themen, die viele Jugendliche bewegen: Geschlechterrollen, Diskriminierungsformen, Glaubensfragen, Krieg und Frieden oder Fragen zu Körper, Identität und Zugehörigkeit. Einen Schwerpunkt setzen wir im Themenfeld von Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus. Wir sind aber keine Theolog*innen. Vielmehr sprechen wir mit Jugendlichen und Fachkräften über die Vielfalt von Lebenswelten und Religionsverständnissen. Außerdem beschäftigen wir uns in unseren Projekten mit historischer Bildung, mit Medienpädagogik oder Demokratiebildung in Betrieben.

V.

Wissenschaft, Politik und Medien

Neben der Arbeit mit Fachkräften und Jugendlichen engagiert sich ufuq.de auch im öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs. Durch Politikberatung und unsere Präsenz in Fachmedien und Wissenschaft fördern wir Fachaustausch und Wissenstransfer, mit dem Ziel, Stereotypen und Ideologisierungen zu begegnen und zu einem solidarischen und inklusiven Umgang mit Fragen, Verunsicherungen und Konflikten beizutragen. Denn diese werden in einer demokratischen und pluralistischen Migrationsgesellschaft auch weiterhin selbstverständlich dazugehören.

 

Berlin im Januar 2023

Skip to content