Eine resiliente Demokratie braucht auch resiliente Betriebe: Drei Webtalks im April 2023 bieten Beschäftigten aus kleinen und mittelständischen Unternehmen sowie Berufsschüler*innen die Gelegenheit, mit Praktiker*innen über demokratiestärkende Kompetenzen ins Gespräch zu kommen.
Die anhaltenden und sich aneinanderreihenden Krisen wecken Gefühle wie Unsicherheit, Angst und Zorn und können einen fruchtbaren Nährboden für Ressentiments, Demokratiefeindlichkeit und Verschwörungserzählungen bieten – mit Auswirkungen, die im Privaten wie auch im betrieblichen Kontext spürbar sind.
In der Webtalk-Reihe „Ansätze der betrieblichen Demokratiekompetenzförderung in Berlin“ des Projekts „DDD – Gegen Diskriminierung, für Demokratie und Diversität in Berliner Betrieben“ möchten wir gemeinsam mit Ihnen und Praktiker*innen zu folgenden Fragen ins Gespräch kommen:
- Welche Ansätze und Methoden gibt es im betrieblichen Kontext, um menschenfeindlichen und verschwörungsideologischen Tendenzen entgegenzuwirken?
- Wie kann die Handlungsfähigkeit im Umgang mit Diversität und Widersprüchen gefördert werden?
Die Termine der Fachgespräche bauen nicht aufeinander auf, sodass man auch an Einzelnen teilnehmen kann. Die Webtalks wenden sich vordergründig an Belegschaften kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in Berlin. Betriebsrät*innen sowie Berufsschüler*innen der Betriebe sind ebenso eingeladen wie interessierte Kolleg*innen, die ihre eigene Situation im Betrieb reflektieren und Handlungsmöglichkeiten erarbeiten möchten. Die Zahl der Teilnehmenden ist auf jeweils 20 Personen beschränkt. Die Gespräche werden nicht aufgezeichnet.
Anmelden können Sie sich über eveeno. Den Link zum Webtalk erhalten Sie zwei Tage vor der Veranstaltung.
Für Rückfragen wenden Sie sich bitte an tanja.guenthert@ufuq.de.
Webtalk-Termine
Mittwoch, 19.04.2023, 16:00-17:30 Uhr ACHTUNG VERSCHOBEN! NEUER TERMIN WIRD BEKANNT GEGEBEN.
Rassismus in Betrieben der Sozialen Arbeit begegnen – Chancen und Herausforderungen
Dr. Berit Schröder (Moskito. Fach- und Netzwerkstelle gegen Rechtsextremismus für Demokratie und Vielfalt, Pfefferwerk gGmbH, Berlin)
Gemeinsam mit Dr. Berit Schröder wollen wir über rassistische Strukturen und deren Abbau in Betrieben der Sozialen Arbeit diskutieren. Als Verantwortliche für die AGG-Beschwerdestelle innerhalb des Pfefferwerks gibt Dr. Berit Schröder Einblicke in ihre Arbeit der betrieblichen Antidiskriminierungsarbeit. Dabei stellt sie sowohl die Herausforderungen beim Abbau rassistischer Strukturen als auch die Chancen einer rassismuskritischen Organisationsstrategie vor.
Montag, 24.04.2023, 17:00-18:30 Uhr
Strategien gegen rassistisches Mobbing im Betrieb
Oliver Preuss (DGB-Bildungswerk Thüringen, Erfurt)
Rassistische Diskriminierung in Betrieben gehört für viele Beschäftigte in Deutschland zum Alltag. Dabei spielt es keine Rolle, ob sie in Deutschland geboren oder erst kürzlich migriert sind. Sie werden zu Fremden gemacht, systematisch unterschätzt und aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion oder Sprachkenntnisse herablassend behandelt und verspottet. Welche betrieblichen und gesetzlichen Handlungsmöglichkeiten es gegen rassistisches Mobbing gibt, und wie Betroffene empowert werden können, werden wir mit Oliver Preuß vom DGB-Bildungswerk Thüringen diskutieren.
Mittwoch, 26.04.2023, 17:00-18:30 Uhr
Was ist Demokratiebildung in Betrieben und wie kann sie gelingen?
Lenard Suermann („Mach‘ meinen Kumpel nicht an! – für Gleichbehandlung, gegen Rassismus e.V./ Gelbe Hand e.V.“, Düsseldorf)
Die demokratische Gestaltung von Betrieben ist ein steter Prozess. Eine inklusive und offene Arbeitsumgebung erfordert die Förderung demokratischer Werte und Verhaltensweisen im betrieblichen Kontext. Doch was bedeutet es konkret, in einem Unternehmen demokratisch zu denken und zu handeln? Welche Relevanz Demokratiebildung in Betrieben hat und wie demokratiefördernde und -bildende Maßnahmen im betrieblichen und schulischen Kontext konkret umgesetzt werden können, erzählt Lenard Suermann. Dazu stellt Suermann Anregungen vor, welche Rahmenbedingungen die berufliche Bildung bietet und welche Handlungsmöglichkeiten zur Bearbeitung demokratiefördernder und -bildender Themen sich daraus für Unternehmen und Berufsschulen ergeben.
