was ging Ihnen durch den Kopf, als am 14. Juni 2023 ein weiteres Schiff mit Schutzsuchenden im Mittelmeer versunken ist? Hunderte, darunter Kinder, sind bei dieser Tragödie umgekommen. Angesichts des leiser werdenden Medienechos scheint unsere Gesellschaft zunehmend abzustumpfen.
Nahezu zeitgleich haben sich die EU-Innenminister*innen darauf geeinigt, das Recht auf Asyl quasi abzuschaffen, während die AfD hierzulande ein bundesweites Umfragehoch erzielt und erstmalig in Sonneberg einen Landrat stellt. Sind solche Zustände „ganz normal“? Oder doch ziemlich verängstigend?
Auch an Kindern und Jugendlichen gehen diese Nachrichten nicht spurlos vorbei, was sie beunruhigen kann – auch aufgrund eigener Flucht- oder Rassismuserfahrungen. Schließlich stehen hinter diesen Nachrichten diesen Nachrichten grundsätzliche Fragen zur Geltung von Menschenrechten: Es geht um Gesellschaft und Grundrechte, um Flucht und Migration, um Demokratie und Protest. Eine wesentliche Aufgabe der politischen Bildung ist es, Räume zu schaffen, um solche Fragen zu erörtern.
Weitere Neuerscheinungen auf unserer Webseite und spannende Veranstaltungshinweise finden Sie im Folgenden.
Eine interessante Lektüre wünscht
Ihr ufuq.de-Team
Unsere Beiträge
Shisha Bars – zwischen Safer Space und Razzien
Shisha Bars sind ein fester Teil des gesellschaftlichen Lebens und leisten einen beträchtlichen Beitrag zur Wirtschaft. Gleichzeitig werden sie oft als kriminelle Orte dargestellt und sind Ziel von Razzien. Dr. Mahmoud Jaraba hat sich in verschiedenen Shisha Bars umgesehen.
Während in der Berichterstattung über Gewalt gegen Frauen extreme Fälle wie Tötungsdelikte überproportional häufig thematisiert werden, bleiben alltägliche Formen von Gewalt, wie Körperverletzung oder Nötigung, eher unsichtbar. Wie können Medien dazu beitragen, dass Gewalt gegen Frauen nicht als Privates, sondern als gesamtgesellschaftliches Problem erkannt und dessen Lösung in Angriff genommen wird?
„Wir sind erste Ansprechpartner*innen und bieten ein offenes Ohr“ – Erfahrungen mit aufsuchender Sozialarbeit im Projekt Digital Streetwork
Das Internet ist auch in der Jugend- und Sozialarbeit ein wichtiger Zugang, um mit Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Dies spiegelt sich auch in Projekten der Islamismusprävention, in denen soziale Medien zur Kommunikation und Beratung von jungen Menschen genutzt werden. Einen anderen Ansatz verfolgt das Projekt Digital Streetwork vom Bayerischen Jugendring, das junge Menschen zu ganz unterschiedlichen Themen berät und Hilfestellungen im Alltag anbietet. Im Gespräch gibt Jonas Lutz, Koordinator des Projektes, einen Einblick in die Hintergründe und die Erfahrungen, die seit dem Projektstart Anfang 2021 gesammelt wurden.
Demokratisch und nicht indifferent – Orientierungen und Positionierungen zum Neutralitätsgebot in der Kinder- und Jugendhilfe
Träger und Fachkräfte der Kinder- und Jugendhilfe sowie Ehrenamtliche sind zunehmend mit demokratie- und menschenfeindlichen Überzeugungen konfrontiert. Die Arbeitsgemeinschaft für Kinder- und Jugendhilfe – AGJ möchte der Praxis der Kinder- und Jugendhilfe mit diesem Positionspapier Orientierung bieten, was das Grundgesetz mit seinem parteipolitischen und religiös-weltanschaulichen Neutralitätsgebot meint, wie die Praxis diese Grundpfeiler einer freiheitlichen Demokratie in ihre Arbeit integrieren und Instrumentalisierungen und bewusste Fehlinterpretationen, u. a. von rechten Gruppierungen, entgegentreten kann.
Wut und Kritik. Warum Bahar Aslan so sprechen können muss, wie sie es tut
Die Empörung, die die Lehrerin Bahar Aslan mit ihrer Kritik an Rassismus in Sicherheitsbehörden ausgelöst hat, geht an der eigentlichen Sache vorbei. Ein Kommentar, der deutlich macht, wieso auch ufuq.de einen "Offenen Brief" gemeinsam mit mehr als 450 Wissenschaftler*innen, Prominenten sowie in der Politik tätigen Personen unterschrieben hat.
Das kollektive Gedächtnis vergisst nicht. Transgenerational vererbte Traumata
Am 29. Mai jährte sich der rassistische Brandanschlag von Solingen von 1993 zum 30. Mal. Bis heute hinterlässt der Anschlag, bei dem fünf Menschen getötet wurden, nicht nur bei Angehörigen der Opfer und unmittelbar Betroffenen deutliche Spuren. Dr. Ali Kemal Gün beschreibt in seinem Artikel die fortwirkenden Traumata, die durch den Anschlag selbst, aber auch durch die öffentlichen Debatten vor und nach dem Anschlag ausgelöst wurden.
Wir suchen Verstärkung: Bildungsreferent*in (m/w/d) für die „Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Berlin“
Zum 1. September 2023 suchen wir eine*n Bildungsreferent*in für die Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Berlin mit einem Stellenumfang von 23,64 Wochenstunden (60 %).
Jetzt für den Webtalk anmelden: Politische Bildung im Kiez – jugendliche Lebenswelten, politische Diskurse und Rassismuserfahrungen
Pädagogische Fachkräfte sind herzlich eingeladen, an dem Zoom-Webtalk teilzunehmen: Es geht um Ansätze, Methoden und Erfahrungen in der politischen Bildungsarbeit mit Jugendlichen in Berliner Kiezen. Die Anmeldung läuft.
In der Online-Bibliothek finden Sie Publikationen und Arbeitshilfen anderer Vereine und Institutionen, die zum Download kostenlos zum Download zur Verfügung stehen. Hier eine kleine Auswahl aus dem vergangenen Monat:
ufuq.de ist ein Webportal für Pädagogik, politische Bildung und Prävention in der Migrationsgesellschaft und wendet sich an Fachkräfte in Pädagogik und Präventionsarbeit. Es möchte sowohl informieren als auch anregen. Dazu bietet ufuq.de konkrete Unterstützung und Arbeitshilfen zu alltäglichen Themen, Fragen und Konflikten in der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen in heterogenen Lerngruppen.
ufuq.de ist auch offline aktiv: Wir bieten Workshops für Jugendliche und Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte und Multiplikator*innen an, außerdem entwickeln wir Materialien für den Unterricht und beraten bei der Umsetzung von Projekten und Präventionsansätzen vor Ort.
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