Neue Couch Talk-Folge: Das Unterrichtsfach „Glück“
5. Januar 2022 | Demokratie und Partizipation, Diversität und Diskriminierung, Geschichte, Biografien und Erinnerung, Jugendkulturen und Soziale Medien, Unkategorisiert

Können Sie sich etwas unter dem Unterrichtsfach „Glück“ vorstellen? In der neuen Folge des ufuq.de Couch Talks unterhält sich unsere Kollegin Maryam Kirchmann mit zwei Lehrkräften der Berliner Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg über dieses besondere Lehrfach. Wie laufen Unterrichtseinheiten konkret ab? Und wie reagieren die Schüler*innen auf das Angebot?

Burçak Sevilgen und Jannis Gervasoni unterrichten an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg in Berlin unter anderem das Unterrichtsfach „Glück“. Im ufuq.de Couch Talk mit Maryam Kirchmann stellen die beiden Lehrkräfte das Fach vor und geben Einblick in ihren Unterricht und den Ablauf einer typischen Unterrichtseinheit. Sie beschreiben, wie ihre Schüler*innen auf das Fach „Glück“ reagiert haben und erklären uns, wie und wo man sich für den Glücksunterricht ausbilden lassen kann.

Weitere Informationen zum Schulfach „Glück“ finden Sie auf der Webseite des Fritz-Schubert-Instituts in Heidelberg.

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Transkript zur Folge

Maryam Kirchmann: Hallo und herzlich willkommen zum neuen ufuq.de Couch Talk. Mein Name ist Maryam Kirchmann und ich freue mich ganz besonders, meine zwei Gäste begrüßen zu dürfen, Burçak Sevilgen und Jannis Gervasoni. Habt ihr Lust, uns kurz etwas von euch zu erzählen?

Burçak Sevilgen: Sehr gerne. Vielen Dank für die Einladung. Ich bin Lehrerin an der Gemeinschaftsschule Campus Efeuweg. Ich bin jetzt in meinem neunten Jahr und habe auch gerade eine Klassenleitung einer neunten Klasse und ich bin ausgebildet in Italienisch und Englisch. Aber mein neues Lieblingsfach ist „Glück“ (lacht).

Jannis Gervasoni: Ich bin Jannis Gervasoni. Ich bin an der gleichen Schule, am Campus Efeuweg und ich bin PKB-Kraft. Das heißt, ich studiere noch, bin jetzt in den letzten Zügen meines Masterstudiums, habe Spanisch, Geschichte studiert und teile aber das Lieblingsfach „Glück“ mit meiner Kollegin Burçak.

Maryam Kirchmann: Was hat denn das Unterrichtsfach „Glück“ für euch für eine Bedeutung?

Jannis Gervasoni: Für mich hat das eine große Bedeutung – mich hat das an die Schule gebracht. Mich hat das quasi auch weitergebracht in meinem Leben, weil es da viel um Selbsterfahrung geht. Ich habe sehr viel in dem Prozess über mich selber gelernt. Sowohl während der Weiterbildung als auch jetzt mit den Schüler*innen, dementsprechend hat das für mich in meinem Leben eine große Bedeutung.

Burçak Sevilgen: Da würde ich total zustimmen. Ich finde es total wichtig, weil wir damit Räume öffnen für die Kids, dass sie wirklich sie sein können, dass sie ernst genommen werden, dass sie ihre Gefühle äußern können, dass sie aber auch partizipieren können. Das ist total besonders. Und wir können alle Mensch sein, das finde ich so schön daran.

Maryam Kirchmann: Ich habe gar keine richtige Idee vom Unterrichtsfach „Glück“. Was besprecht ihr da ganz genau mit den Schüler*innen?

Burçak Sevilgen: Ganz genau ist ein bisschen schwierig. Weil, es gibt sehr, sehr, sehr viel. Vielleicht können wir einfach mal so eine Unterrichtsstunde skizzieren… Also so eine klassische Glücksstunde bei uns läuft so ab, dass wir irgendeine Form von Beginn wählen, in der wir sozusagen erstmal ankommen. Zum Beispiel meditieren und Stimmungsbarometer; also „Wie geht es uns heute?“. Gut ist nicht erlaubt! (Jannis Gervasoni: (Lachend) Streng verboten.) Genau, es ist streng verboten, das haben auch alle schon internalisiert, dass das nicht funktioniert. (Jannis Gervasoni: Gut und normal!) Und normal. Das stimmt. Da sind die Schüler*innen super drin geworden, wirklich sich zu spüren und ihre Gefühle auszudrücken. Dann gibt es meistens irgendeine Form von Übung. Wir nennen das Challenge, damit sie das ein bisschen anspornt, die dann wiederum reflektiert wird auf verschiedenen Ebenen.

Jannis Gervasoni: Wir reflektieren dann eben am Ende immer und das ist auch das Herzstück des Glücksunterrichts, dass gelernt wird, zu reflektieren, dass gelernt wird, auf sich selbst zu schauen. Wie handele ich in bestimmten Situationen? Wie mache ich das? Wie agiere ich mit anderen in der Gruppe, in der Gemeinschaft? Und wie kann ich so durch diese Selbstreflexion und durch dieses Hinterfragen vielleicht auch als Person wachsen und mich weiterentwickeln? Diese Struktur, die Burçak eben erzählt hat, versuchen wir in jeder Stunde einzuhalten, weil es für die Schüler*innen auch wahnsinnig wichtig ist, dass sie diese Struktur haben, dass sie wissen, was sie erwartet und dass es eben diesen roten Faden gibt.

Maryam Kirchmann: Wie kann ich mir das vorstellen, ab welcher Klasse bietet ihr das Unterrichtsfach an?

Jannis Gervasoni: Bei uns an der Schule unterrichten wir es jetzt ab der siebten Klasse, also Sekundarstufe I. Tatsächlich bis zur zehnten durch, nicht? Also siebte, achte, neunte, zehnte… Es gibt aber auch andere Schulen, in denen das auch schon in der Grundstufe versucht wird, zu installieren.

Burçak Sevilgen: Das Schulfach Glück ist bei uns an den Ethikunterricht angegliedert. Wir verstehen uns aber auch als Glückslehrer*innen, die das sozusagen auch in andere Fächer mitnehmen. Es ist viel mehr, als wirklich nur diese 80 Minuten pro Woche zu haben. Wir haben jetzt in der Grundstufe auch eine AG schon gegründet, die in der sechsten Klasse startet. Sodass sie so auch merken: Ah, das passiert dann in der Sekundarstufe I. Wir sind eine Gemeinschaftsschule, also im besten Fall bleiben sie dann von der ersten bis zur zehnten, was schön ist. Dann haben sie es schon mal erlebt, wie ein Glücksunterricht ist. Es ist total unterschiedlich. Wir hatten in der siebten, achten, neunten und zehnten schon gemeinsam auch die Erfahrung jetzt und natürlich kann ein*e Siebtklässler*in ein bisschen anders noch reflektieren, als dann ein*e Zehntklässler*in. Das ist total schön, diese Entwicklung zu sehen.

Jannis Gervasoni: Wir hatten parallel auch fast in allen Jahrgängen die Klassen und sind gleichzeitig inhaltlich gestartet und das war dann eben total schön, zu sehen, in welchen Klassen und welchen Altersgruppen, in welche unterschiedlichen Richtungen die Reisen dann gehen. Je nach Skill der Kinder und das ist, wie Burçak auch schon meinte, mehr eine Haltung, die wir dann eben auch als Lehrkräfte in unseren Fachunterricht miteinbauen, um das eben über diese 80 Minuten hinaus auch weiterzutragen.

Maryam Kirchmann: Ich finde das total spannend und würde gerne mehr verstehen wollen, wie das konkret aussieht. Habt ihr vielleicht eine Anekdote oder eine besonders schöne Geschichte, die ihr mit mir teilen wollt?

Burçak Sevilgen: Mir fallen viele ein. Ich fange mal mit einer an. Wir haben mal einen Unterrichtsblock zum Thema „Perlen der Erinnerung“ gemacht und da ging es um Abschied nehmen. Das war ein großes Thema, weil der 13-jährige Freund [einer Schülerin] erstochen wurde. Den Fall kannte man auch. Und das war für eine Schülerin sehr, sehr bewegend, weil sie sehr eng mit ihm befreundet war. Dadurch haben wir das Thema gewählt. Es war super emotional, super intensiv und es wurde sich sogar viel mehr geöffnet, als wir jemals gedacht hätten. Das war dann so eine schöne Anekdote, dass man gemerkt hat: Okay, die sind alle dabei. Keine*r lacht über irgendwen. Alle sind total fokussiert auf dieses Thema und man hat das in nur 80 Minuten richtig gemerkt, was man ja sagen muss. Natürlich baut es auf einer Beziehungsebene auf, die wir lange aufgebaut haben. Und trotzdem war das sehr, sehr bemerkenswert. Das Zitat, was uns immer in Erinnerung bleibt, ist, dass eine Schülerin gesagt hat, der Glücksunterricht ist die schönste und schrecklichste Stunde in jeder Woche. Und da steckt so viel drin. Natürlich, wenn man weiß, was da so passiert. Das werde ich nie vergessen.

Jannis Gervasoni: Das finde ich ja auch ganz bezeichnend. Weil, an der Aussage merkt man auch ganz gut, wie es da ans Eingemachte geht. Je nachdem, wie sehr man sich natürlich darauf einlässt, aber das war wirklich sehr, sehr schön. Ich finde es auch immer allgemein schön zu sehen, wie die Kinder die Sachen verinnerlichen. Stichwort „Bedürfnisse“. Wir werden dann auch oft gefragt: „Herr Gervasoni, Frau Sevilgen, was brauchen Sie denn gerade?“ Wenn wir irgendwie fahrig sind oder gerade abgelenkt sind. Also, Bedürfnisse sind auch ein ganz großer wichtiger Baustein, wo man eben genau darauf achtet. Was brauche ich gerade, um wieder teilhaben zu können? Um mich konzentrieren zu können? Oder was auch immer. Und das finde ich immer ganz schön. Das ist vielleicht ein bisschen allgemein und nicht so ein konkretes Beispiel, aber das finde ich immer ganz schön, zu sehen, wie sie das an uns auch zurückgeben.

Maryam Kirchmann: Das ist ja eigentlich lustig, weil das genau das ist, was man sich auch wünscht: Nämlich, diese Selbstwirksamkeit auch zu ermöglichen oder zumindest irgendwie zu unterstützen und dann, wenn man dann sieht: Es wird einem gespiegelt. Das ist sozusagen der Beweis für euch, dass es gut funktioniert. Was sind denn eure Hauptthemen im Glücksunterricht?

Burçak Sevilgen: Wir befassen uns mit den Leitfragen: Wer bin ich? Was kann ich? Was will ich eigentlich? Und was brauche ich? Also Stichwort „Bedürfnisse“, auch: Was mache ich, wenn ich in Krisen bin? Wie gehe ich damit um? Wie gehe ich mit meinen Ängsten um? Und so weiter. Das ist spannend, weil sich das immer wieder so verbindet. Man kann ja auch nicht  „Wer bin ich?“ von „Was kann ich?“ richtig trennen. Und darauf aufbauend machen wir dann immer zugehörige Übungen und Challenges, die dann wiederrum reflektiert werden. Dann kommt man immer wieder zu diesen Fragen sozusagen zurück.

Jannis Gervasoni: Genau, und die bilden auch den Rahmen von dem ganzen Schulfach „Glück“, an dem wir uns dann so entlanghangeln, weil eben die ganzen Themen in diesen Fragen verpackt sind und man immer wieder darauf zurückkommt. Man befindet sich eben in einem Lebensabschnitt, in dem viele oder egentlich alle vier Fragen je nach Lebensabschnitt auch anders beantwortet werden. Nicht unbedingt hat man immer die gleiche Antwort darauf. Dadurch, dass das eben so dynamisch ist, kommen wir immer wieder darauf zu sprechen.

Maryam Kirchmann: Ich stelle mir das hochspannend vor, mit Jugendlichen, die gerade in so einem Identitätsfindungsprozess sind, diese Fragen über einen längeren Zeitraum zu besprechen. Wie lange bietet ihr denn das Unterrichtsfach „Glück“ an? Ihr habt so ab der siebten Klasse gesagt. Läuft das für ein Schuljahr oder läuft das weiter? Wie kann ich mir das vorstellen?

Burçak Sevilgen: Es ist in der Regel an Berliner Pilotschulen bisher so, dass es über ein Schuljahr läuft, was natürlich grundsätzlich viel zu kurz ist, wie wir finden, und man es natürlich auch theoretisch zehn Jahre machen könnte. Weil, wir lernen wiederum ja auch jedes Mal und immer weiter und entwickeln uns weiter. An unserer Schule versuchen wir es gerade zu implementieren. Da soll es im besten Fall zwei von vier Jahren in der Sekundarstufe I sein, was dann mehr die Entwicklung wirklich abdeckt, dass man über zwei Jahre eine Klasse begleitet. Wenn es nicht die eigene Klasse ist, dann braucht man natürlich auch erstmal ein bisschen, um in diese Beziehung zu kommen, um wirklich das Vertrauen aufzubauen. Gerade in dem Alter. Das ist teilweise super schwierig, aber es ist so schön, wenn man es dann schafft. Wir haben auch als Glückslehrer*innen gewisse Prinzipien, dass wir so etwas wie you-go-first tun. Also, wir teilen immer zuerst und auch manchmal krassen Shit aus unserem Leben und dann sind sie so perplex, dass sie sagen: Okay, wow! Frau Sevilgen hat gerade gesagt… Das öffnet dann den Raum, sodass man wirklich denkt: Cool, jetzt war das so ein Knackpunkt. Und dass sie wirklich fühlen: Okay, ich kann hier teilhaben. Ich darf wirklich erzählen, wer ich bin. Weil sie teilweise tatsächlich mit der Frage überfordert sind: Wie fühlst du dich? Ganz oft können sie es nicht wirklich sagen und denken: Warum fragt sie mich das jetzt? Das meint sie doch nicht ernst? Deswegen ist es so schön. Das ist mir so wichtig, das dann auch immer wieder deutlich zu machen.

Maryam Kirchmann: Merkt ihr sozusagen eine Veränderung bei den Schüler*innen, nachdem das Unterrichtsfach Glück ein Jahr lief?

Jannis Gervasoni: Auf jeden Fall. Man merkt es deutlich. Am Anfang sind nicht alle, aber viele noch so ein bisschen verhalten, weil viele das eben nicht gewohnt sind, dass es da wirklich um jeden einzelnen geht, dass es um sie selber geht und nicht mehr nur um die Seite 37, Aufgabe 3B. Sondern dass es von jedem Einzelnen ein bisschen mehr abverlangt. Deswegen ist es ein Prozess, den wir alle zusammen gehen und erfahrungsgemäß ist ein Schuljahr viel zu wenig. Zwei Jahre – da kann man es auf jeden Fall hinkriegen, aber weil man dann an den bestimmten Stellen sich auch Zeit lassen kann und das genau bearbeiten kann. Man sieht eine große Veränderung bei den meisten. Man merkt, dass sie sich besser kennen. Man merkt, dass sie besser auf sich achten. Man merkt vor allem, dass sie irgendwie sich Ziele setzen und in ihrem Leben irgendwohin wollen und das auch mal klar formuliert haben bzw. zumindest mal angefangen haben, darüber nachzudenken.

Maryam Kirchmann: Ich finde das total toll, weil ich mir vorstellen kann, dass es etwas ist, was ganz vielen Schüler*innen in Berlin fehlt. Wie kann man denn Glückslehrer*in werden? An wen kann ich mich dafür wenden, um das Projekt vielleicht auch an meine Schule zu holen?

Burçak Sevilgen: Ausbilden lassen kann man sich vom Fritz-Schubert-Institut, das haben wir gemacht. Ernst Fritz-Schubert hat seine Doktorarbeit zu dem Thema geschrieben und darauf baut der komplette Glücksunterricht auf. Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, z. B. bei Sethasa, wo man dann Kurse machen kann. In Berlin wird das jedes Jahr angeboten. Derzeit zwei Kurse, die meistens im April und Juni starten. Das ist die eine Version, für die wir plädieren würden, sodass so viele wie möglich Glückslehrer*innen werden, damit es flächendeckend auch an Berliner Schulen, oder in Deutschland, unterrichtet werden kann und diese Haltung, von der wir sprachen, wirklich so weit ankommt, dass es nicht nur 80 Minuten pro Woche sind. Wenn aber ein Schulleiter, der ja meistens selbst leider nicht die Kapazitäten hat, absagt, dann kann man sich auch erstmal an das Fritz-Schubert-Institut wenden und sagen: „Wir hätten gerne Glück an unserer Schule.“ Dann können Studierende, die die Ausbildung machen, für 80 Minuten die Woche, oder, je nachdem, wie das Konstrukt dann ist, an die Schulen kommen. Dann machen die das mit Lehrkräften vor Ort, die selbst auch nicht in der Ausbildung sind. In unserem Fall war es super, weil ich schon Lehrerin an der Schule war und Jannis als Student dazugekommen ist. Das war eine super Kombination, weil ich schon eine Basis für die Klasse hatte und Jannis dann von außen dazu kam, wir aber gemeinsam in dieser Ausbildung steckten. Wie schon gesagt, wir haben ja wirklich sehr, sehr viel von uns auch gelernt. Und das zusammen und das wiederum in die Klasse zu tragen, war, glaube ich, das Wertvolle.

Maryam Kirchmann: Ich kann mir vorstellen, dass es gerade für Schüler*innen, die erleben, dass eine Person, die normalerweise so allwissend erscheint, oder erscheinen möchte, selber in einem Lernprozess ist, Machthierarchien iaufbrechen und einmal so für eine positive Verwirrung sorgen kann.

Jannis Gervasoni: Ja, total.

Burçak Sevilgen: Fehlerkultur war mir auch schon vorher wichtig. Ich wollte nie als allwissend dargestellt werden. Aber es gibt sicherlich Lehrkräfte, die so sind. Weiß ich nicht, aber so kenne ich es aus meiner alten Schule, aus meiner eigenen Schulzeit zumindest… Das ist auch sehr wichtig, dass wir eher so nach Schätzen suchen und nicht auf Fehlern beharren, wie es ja oft leider im Bildungssystem noch ist.

Maryam Kirchmann: Wie lange dauert denn die Ausbildung?

Jannis Gervasoni: Das sind insgesamt 12 Module. Also wenn man das so macht wie wir, dann sind das 12 Module, die sich über ein Jahr erstrecken. Das heißt, man hat dann ca. ein Mal im Monat ein Wochenende lang diese Fortbildung und erlernt da selbst prozessmäßig diese Inhalte durch Selbsterfahrung. Wie man die dann aber in die Klasse trägt, ist dann unsere Sache, wir überlegen uns das je nach Lerngruppe auch. Das ist natürlich dann unterschiedlich. Das dauert ungefähr ein Jahr.

Burçak Sevilgen: Zu der Ausbildung gehört noch, dass man auch hospitiert wird, was ich sehr wichtig finde. Dass also die Qualität auch gesichert wird und nicht wie im Referendariat, wo eher darauf geguckt wird: Das und das hast du falsch gemacht! Eher wieder zu gucken: Wie kann man auch die neuen Glückslehrkräfte noch mehr stärken? Und zu schauen: Wie kann man noch mehr bewegen? Und das finde ich auch super, dass man dann immer eine*n enge*n Ansprechpartner*in während der kompletten Ausbildung hat.

Maryam Kirchmann: Toll, wirklich! Ich hoffe, dass ihr beide jetzt ganz viele angehende Lehrerinnen und Lehrer in Berlin und in ganz Deutschland motiviert habt, Glückslehrer*innen zu werden. Vielen Dank, dass ihr euch heute die Zeit genommen habt, mit mir zu sprechen.

Burçak Sevilgen: Vielen Dank. Danke dir.

Jannis Gervasoni: Genau! Danke euch, hat großen Spaß gemacht und wir hoffen natürlich auch, dass das noch ganz, ganz viele machen werden, weil es eine super Sache ist.

Maryam Kirchmann: Vielen Dank, liebe Zuschauer*innen, dass Sie heute dabei waren. Das war der ufuq.de Couchtalk. Bis zum nächsten Mal!

 


Der ufuq.de-Couchtalk wird seit 2021 von der LOTTO-Stiftung Berlin gefördert.

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