Kurzinterview zum neuen Kartenset: „Wie, schon wieder Ramadan!?“ – Themen und Fragen rund um den Ramadan
25. November 2022 | Diversität und Diskriminierung, Religion und Religiosität

 

Vergangenes Jahr ist das interaktive Online-Schaubild „Wie, schon wieder Ramadan!?“ – Themen und Fragen rund um den Ramadan erschienen. Ergänzt wird das Schaubild nun mit einem Kartenset, das sich in Schule und außerschulischer Bildungsarbeit nutzen lässt. Es rückt häufig gestellte Fragen von Lehrkräften und Pädagog*innen in den Mittelpunkt und bietet Hintergrundwissen sowie praktische Anregungen. Im Kurzinterview erläutert Julia Schwieder Näheres zum Entstehungsprozess und zur Anwendung des Kartensets.

Das Online-Schaubild bietet Hintergrundinformationen und Vorschläge für den pädagogischen Umgang mit Konfliktsituationen, die in der Fastenzeit entstehen können. Es gibt Anregungen, um herausfordernde Momente des Ramadan besser zu verstehen und einordnen zu können.

Was bedeutet der Ramadan für fastende Jugendliche? Wie erleben sie die spirituellen Momente in und außerhalb der Schule? Vor welchen Herausforderungen stehen Fachkräfte und Pädagog*innen im Ramadan? Welche Verantwortung kommt Ihnen zu?

Details

  • Acht beidseitig bedruckte Karten in Ringbuchbindung mit Poster
  • Der Kartenblock misst 14,7 x 21 cm. Das beiliegende Poster misst 28,4 x 40,3 cm.

Kosten und Bestellung

In Berlin kann das Kartenset gegen eine Erstattung der Versandkosten (EUR 2,50 für 1-2 Kartensets) bestellt werden. Kosten für Bestellungen aus dem weiteren Bundesgebiet: EUR 6,- inkl. Porto pro Kartenset (Versandkosten ins Ausland auf Anfrage).

Die inflationsbedingt gestiegenen Druck- und Papierherstellungskosten machen sich auch bei ufuq.de bemerkbar. Um die erhöhten Herstellungskosten abzudecken, sehen wir uns zu entsprechenden Preisen gezwungen und bitten um Verständnis.

Sie können das Kartenset über bestellung@ufuq.de bestellen.

Sowohl das Schaubild als auch das zugehörige Kartenset wurden von der Fachstelle für Pädagogik zwischen Islam, antimuslimischem Rassismus und Islamismus in Berlin erstellt und vom Landesprogramm für Demokratie. Vielfalt. Respekt. gefördert.

 

Vorschau

Thy Le (ufuq.de)

Wie hoch ist seitens der Lehrkräfte und Pädagog*innen der Bedarf an Information und Aufklärung zum Thema „Ramadan“?

Julia Schwieder (Fachstelle Berlin):

Seit 2016 arbeite ich bei ufuq.de und alljährlich spielt das Thema Ramadan in unseren Beratungen und Fortbildungen eine Rolle – wobei bspw. inzwischen vielen Berliner Lehrkräften der Fastenmonat geläufig ist und deren Beratungs- oder Gesprächsbedarf sich überwiegend um spezielle Situationen und seltener um allgemeine Fragen dreht. Dennoch haben wir in der Fachstelle für Pädagogik, antimuslimischen Rassismus und Islamismus in Berlin einen Informationsbedarf gesehen, da es neben den schulalltäglichen Herausforderungen immer wieder auch rechtliche Fragen oder Bedenken bzgl. des Kindeswohls gibt. 2021 haben wir dafür ein interaktives webbasiertes Material zum Fastenmonat Ramadan entwickelt, in dem wir kurz und gebündelt Hintergrundinformationen und Vorschläge für die pädagogische Praxis anbieten. Diese Arbeitshilfe veröffentlichen wir nun im Kartenformat mit einem kleinen Poster, um die Themen rund um den Ramadan vielleicht auch im Klassenzimmer sichtbar(er) zu machen.

Thy Le:

Welche Antworten bietet das Kartenset auf gängige Fragen, die du aus deiner Arbeit mit Lehrkräften und Pädagog*innen kennst?

Julia Schwieder:

Die Karten tragen den Titel „Wie, schon wieder Ramadan!?“ – ich würde mir tatsächlich wünschen, dass der Ramadan den Schulalltag nicht ‚plötzlich‘ durcheinanderwirbelt, sondern als selbstverständliche wichtige und besondere Zeit für viele muslimische Schüler*innen im Jahr anerkannt und in der schulischen Jahresplanung berücksichtigt wird. Es geht nicht darum, die Abiturklausur zu verschieben. Jedoch gibt es kleine Stellschrauben, mit denen man als Schule die religiöse Praxis von einem Teil der Schüler*innen anerkennend zum Ausdruck bringen kann: Wie wäre es damit, während der Ramadan-Fastenzeit im Sportunterricht nicht fünf Kilometer joggen zu müssen, sondern stattdessen mal Yoga zu praktizieren? Oder den Elternabend nicht um 18 Uhr beginnen zu lassen, wenn die Familien nach Sonnenuntergang zum abendlichen Fastenbrechen zusammenkommen? Auch eine intensive Elternarbeit unterstützt dabei, Konflikten in Zusammenhang mit dem Fasten vorzubeugen. Im Vorfeld klare Absprachen zwischen Schule und Eltern zu halten, erweist sich dabei als vorteilhaft: „Wie handeln wir als Schule im Falle von…?“

Thy Le:

Was kannst du zur Umsetzung oder Anwendung des Kartensets im Schulalltag empfehlen?

Julia Schwieder:

Auf pädagogischer Ebene könnte ich mir gut vorstellen, dass man mit den Jugendlichen über die verschiedenen Themen der Fastenzeit direkt ins Gespräch geht: „Was wünscht Ihr euch? Worin seht ihr den Sinn des Fastens? Wie seht ihr das, was ist euch dabei wichtig?“
Die Karten unterstützen Mitarbeitende in Schulen sowie Kinder- und Jugendeinrichtungen dabei, einen pädagogischen Umgang mit eigenen Fragen und Herausforderungen rund um die islamische Fastenzeit zu finden und eine Haltung daraus zu entwickeln.

GEFÖRDERT VON
Ansprechpartner*innen
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Julia Schwieder julia.schwieder@ufuq.de
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