„Rassismuserfahrungen sind keine hinnehmbaren ‚Kleinigkeiten‘, sondern eine signifikante Form emotionaler Gewalt.“ Umso wichtiger ist es für Eltern, ihre Kinder in der Auseinandersetzung mit Diskriminierungen zu stärken. Die Moderatorin und Soziologin Dr. Nkechi Madubuko hat ein Buch darüber geschrieben, wie Eltern Kinder mit Migrationsgeschichte auf Erfahrungen mit Rassismus und Diskriminierung vorbereiten können. In einem Essay stellt sie die wichtigsten Konzepte von „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ vor.
Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte können ihre Kinder nicht vor Erfahrungen von Rassismus, Vorurteilen und Benachteiligung schützen. Aber als Eltern können sie ihnen helfen, eine seelische Widerstandskraft zu entwickeln, mit der sie Erfahrungen wie Rassismus, Vorurteile und Diskriminierung besser verarbeiten können. Außerdem können sie als „Anwälte“ der Kinder ihr Recht auf Gleichbehandlung und respektvollem Umgang aktiv einfordern, indem sie die Verursacher zur Rede stellen. Ihnen kommt die wichtige Rolle als Ansprechpartner und unterstützende Vertrauensperson zu. Sind sie sich dessen erst einmal bewusst, können sie ihrem Kind Rückhalt durch eine „empowernde“ Erziehung geben.
Die Erkenntnis darüber, wie wichtig es ist, sich hinter die Kinder zu stellen und ihre Identität zu stärken, ergab sich aus meiner Promotionsstudie in Soziologie „Akkulturationsstress von Migranten“ (2010). Im Zuge der Studie untersuchte ich mit biographischen Interviews, wie Migranten der zweiten Generation rassistisch motivierte Ablehnung verarbeiten und welche Strategien sie anwendeten, um damit umzugehen.
Es stellte sich dabei heraus, dass eine bestimmte Gruppe von Männern und Frauen in der Lage war, das Erlebte fern von sich zu halten, differenziert zu betrachten und ohne Stress oder Minderwertigkeitsgefühle zurückblieben. Sie alle hatten ein Elternhaus, das sie emotional mit Selbstwertgefühl und Stolz auf ihre Herkunft ausgestattet hatte und ihnen unterstützend zur Seite stand, wenn es zu Übertretungen kam. So kam die Idee auf, ein einfach zu lesendes Elternbuch zu schreiben, in dem Empowerment im Zentrum steht und so dieses Wissen mit anderen Eltern, deren Kinder potenziell von Rassismus betroffen sind, zu teilen. Für „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ habe ich mein Wissen mit Erkenntnissen und Studien der interkulturellen Psychologie und Kinderpsychologie sowie Fakten aus Berichten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes ausgebaut. Wissen aus zahlreichen Gesprächen mit Experten, die Empowermentarbeit mit muslimischen, jüdischen oder Sinti/Roma Jugendlichen und Kindern machen, vervollständigten das Bild. Ihre Erfahrungen und Aktionen in den Jugendgruppen werden vorgestellt.
Empowerment als Erziehungsaufgabe beginnt mit der Beantwortung der Fragen: Was ist eigentlich Rassismus? Welche verletzende Kraft hat die Erfahrung von Rassismus und wie schwächt es das Selbstwertgefühl des Kindes? Und: Was ist Empowerment?
Es gibt viele Wörter und Handlungen, die verletzend sind. In „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ sind vor allem diese gemeint, die Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte zu „Anderen“ machen und mit (negativen) Eigenschaften belegen. Schon Kleinkinder nehmen wahr, ob ihrer Kultur und Sprache eine Wertigkeit beigemessen wird, ob sie als „anders“ gelten und ob sie sich in dem Kitaumfeld in Büchern, Bildern und Spielen wiederspiegeln. Schulkinder müssen sich bereits im Alter von 6 Jahren gegen Beschimpfungen wegen ihres Aussehens wehren. Für Jugendliche kommen in der Pubertät die großen Fragen hinzu: „Wer bin ich?“ und „Wo gehöre ich hin?“ Diese Fragen für sich auszuloten, setzt ein vorurteilsbewusstes Gegenüber voraus.
Eltern von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte sollten mit ihren Kindern darüber offen sprechen und ihnen zum Beispiel sagen: „Du hast nigerianische/ägyptische/chinesische Wurzeln und bist in Frankfurt geboren. Du bist deutsch und nigerianisch/ägyptisch/chinesisch“. Sicher gibt es viele Kinder und Jugendliche in ihrer Klasse, die verschiedene Herkunftsländer und Kombinationen in sich tragen. Man kann dem Kind sagen: „Es ist völlig okay und normal. Sei stolz auf das, was du bist“. Auch Wissen über die eigene muslimische oder jüdische Religion hilft dem Kind, Vorurteile als falsch zu erkennen.
Warum ist Empowerment durch die Eltern so wichtig?
Kinder und Jugendliche mit Migrationsgeschichte leben ganz selbstverständlich in ihrem sozialen Umfeld. Möglicherweise kommen im Alltag, Schule und im öffentlichen Raum aber immer wieder Ablehnungserfahrungen vor. In der Kita beispielsweise gibt es zum Teil Alltagsmechanismen, die diskriminierend sind: Vorurteile unter Kindern, mangelnde interkulturelle Sensibilität der Erzieher_innen oder Skepsis gegenüber Mehrsprachigkeit. Diese können ihr Selbstwertgefühl schon früh schwächen. Schüler_innen mit Migrationsgeschichte müssen sich in der Schule zum Teil gegenüber Lehrer_innen mit Vorurteilen beweisen, rassistische Inhalte im Unterricht ertragen oder sich im Umgang mit Mitschülern verteidigen. Auf dem Papier besteht in Deutschland ein Rechtsanspruch auf diskriminierungsfreie Bildung durch die UN-Antirassismuskonvention, die Kinderrechtskonvention und das Allgemeine Gleichstellungsgesetz (AGG). Unabhängige Beschwerdestellen in Bildungsbereich fehlen jedoch völlig. Hier müssen die Eltern einspringen.
Das ungleiche Machtverhältnis gerade gegenüber Lehrer_innen, die über die Noten ihrer Kinder entscheiden, ist klar zu Gunsten der erwachsenen Lehrer_innen. Das alles bedeutet zusätzlichen Leistungsdruck, dem die Kinder und Jugendlichen ausgesetzt sind. Deshalb ist der elterliche Rückhalt doppelt so wichtig.
Was macht die Erfahrung von rassistischer Diskriminierung mit einem Kind / Jugendlichen?
Rassismuserfahrungen sind keine hinnehmbaren „Kleinigkeiten“, sondern eine signifikante Form emotionaler Gewalt. Das haben Studien der interkulturellen Psychologie ergeben. Wenn diese häufig erlebt werden, entsteht eine ernste Bedrohung für das Selbstwertgefühl und das Selbstkonzept des Kindes. Sie verletzten das Kind auf eine solche Weise, dass es seinen/ihren Glauben an sich selbst schwächt, sich schämt und unsicher wird. Kinder, die wiederkehrend zu „Anderen“ gemacht werden und ständig mit negativen Stereotypen und Vorurteilen konfrontiert werden, verlieren bald den Glauben an die eigenen Fähigkeiten. Minderwertigkeitsgefühle können entstehen, die sich u.a. auf schulische Leistungen negativ auswirken können. Ist das Selbstwertgefühl geschwächt, sinkt auch die Bereitschaft und das Vertrauen, soziale Bindungen einzugehen. Die ganze Persönlichkeitsentwicklung des Kindes kann durch diese Erfahrungen gestört und gehemmt werden, wenn die Erfahrungen regelhaft passieren. Wenn es keine Unterstützung oder Möglichkeit der Verarbeitung hat, wird es sich bald ausgeliefert fühlen und dies verinnerlichen. Diese Gefühle können sich bis ins Erwachsenenalter ziehen. Wenn Minderwertigkeits- und Ohnmachtsgefühle überhand nehmen und man glaubt, man sei Mensch zweiter Klasse, werden nicht wenige Menschen jeden Alters davon krank. Eine Reihe psychosomatische Krankheiten wurden in zahlreichen Studien der interkulturellen Psychologie belegt (u.a. Depression).
Warum sollten die Kinder lernen sich emotional zu distanzieren, wenn sie zu „Anderen“ gemacht werden oder rassistische Sprüche abbekommen?
Rassismus ist verletzend und geht nah, weil es die Person in seiner menschlichen Würde angreift. Wenn man als Eltern verstanden hat, was solche Sprüche mit einem kleinen Menschen machen, das heißt Rassismus in seinem herabsetzenden Effekt auf das Selbstkonzept versteht, ist es wichtig, dem Kind klar zu machen, dass das Gesagte das Kind selbst als Person in keinster Weise abbildet.
Mit diesem Wissen über den Hintergrund von Rassismus, welches sie als Eltern altersgerecht vermitteln, ist das Kind in der Lage, sich davon besser emotional zu distanzieren, sich unabhängiger von diesen negativen Schablonen zu sehen. So kann es eine freie Identität neben diesen Schablonen entwickeln, statt sich als Opfer von Rassismus und Mensch zweiter Klasse zu sehen. Jüngeren Kindern gegenüber sollte aber unbedingt eine altersgerechte Form gewählt werden.
Was sind die Elemente des Empowerment-Konzepts?
Das Konzept von „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ versucht die Lebenswelt der Kinder als Ganzes zu betrachten, sie zu in ihrer Identität zu stärken und sie zu schützen, wo es geht. Es setzt daran, das Selbstkonzept von Kindern und Jugendlichen mit Migrationsgeschichte zu stärken, ihnen eine sichere Identität mitzugeben, Rückhalt und wehrhafte Strategien im Umgang mit Rassismus. Die Kinder sollen über die Eltern mit einem inneren Schutzraum (Zuhause) und äußeren Schutzraum (vorurteilssensible Gemeinschaften) ausgestattet sein.
Über die Eltern erfahren die Kinder uneingeschränkte Akzeptanz, Liebe und Geborgenheit. Empowernden Rückhalt zu haben heißt Eltern zu haben, die ihnen eine Identität mitgeben und Fragen beantworten wie: Wer bin ich? Wo gehöre ich hin? Eltern zu haben, die hinter ihnen stehen, sie lieben und sich für sie einsetzen. Eltern, die ihnen positives über ihre Herkunft/Religion erzählen und sie auf Rassismus altersgerecht vorbereiten.
Vorurteilsbewusste Erziehung
In der Vermittlung ist es wichtig sich dem Kind gegenüber sensibel zu zeigen und das Kind darauf vorzubereiten, was möglicherweise auf es zukommen kann (aber nicht muss). Es geht dabei nur darum, die Präsenz von Vorurteilen zu erklären, sich aber nicht damit zu identifizieren. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass nicht der Tenor dominiert „Alle sind gegen dich“. Vielmehr sollte dem Kind deutlich gemacht werden, das dies für „einige“, aber nicht alle Kinder und Erwachsene in seinem Umfeld gilt. Es ist zu beachten, dass Kinder und Jugendliche unterschiedlich in ihrem Alter, ihrer Persönlichkeit und ihren Bedürfnissen sind. Dies gilt es als Eltern abzuwägen, bevor man das Gespräch sucht. Ältere Kinder und Jugendliche (ab 12 Jahre) können im Einzelfall durch Hintergrundwissen über Vorurteile und deren Historie noch genaueres Wissen verstehen.
Phänomen Rassismus erklären (Beispiele für Schulkind, ca. ab 6 Jahre)
„Rassismus sind Meinungen darüber, wie Menschen (wie du und ich) sein sollen. Sie sind nicht wahr. Sie haben mit deiner Person, unserer Religion, dem Land aus dem wir stammen, nichts zu tun. Diese Menschen, die dich in eine Ecke stellen, kennen dich oder uns nicht wirklich. Fühl dich davon nicht angesprochen, sondern verstehe, dass diese Menschen keine Ahnung davon haben, was sie erzählen, und ganz sicher nichts Besseres als du sind“.
Für kleinere Kinder sind solche Aussagen gegebenenfalls eine Überforderung. Interkulturelle Kinderbücher sind ein Schlüsselelement, um ihnen altersgerecht, mit Bildern und Geschichten ihre „Besonderheit“ als „Normaltät“ zu sehen, beibringen. Interkulturelle Kinder- und Jugendbücher, die ihre Lebenswelt abbilden, sie auch mal in der Heldenposition zeigen und/oder in denen Hindernisse überwunden werden, unterstützten das Selbstwertgefühl des Kindes. Rassismus muss so früh (Kleinkindalter) noch kein Thema sein.
Empowerment-Eltern –Was tun sie, worauf achten sie?
Empowerment-Eltern geben ihren Kindern einen inneren Schutzraum, Wissen über Rassismus und vermitteln eine emotionale Distanz dazu. Weil sie wissen, wie wichtig die Erfahrung von Akzeptanz ist, ermöglichen sie ihren Kindern in äußeren Schutzräumen das Erlebnis, einfach „Mensch“ zu sein und akzeptiert zu werden, wie sie sind. Achtsam suchen diese Eltern die Schule und Kita aus und beobachten genau die Haltung des Lehrkörpers oder pädagogischen Personals. Rassistische Sprüche, Beschimpfungen oder „Othering“ der Kinder nehmen sie nicht hin. Konkret bedeutet das in Bezug auf die Schule und Kita:
- genau zu beachten, ob der Notenspiegel des eigenen Kindes die Empfehlung widerspiegelt oder nicht,
- bei Sprechtagen präsent zu sein und hellhörig zu werden, wenn Lehrer_innen verallgemeinernd über die Herkunftsgruppe/Religion der Familie sprechen und diese auf das Kind übertragen (in Bezug auf Schwächen des Kindes),
- zu sehen, ob fehlende muttersprachliche Kenntnisse als alleinige Begründung für die Empfehlung einer niedrigeren Schulform sind und damit überbewertet werden.
So sind ihre Kinder eher mit sich im Reinen. Sie fühlen sich weder allein noch wehrlos, denn sie erleben trotz der zum Teil rassistischen Erfahrungen im Umfeld auch Räume, in denen sie geborgen sind, und sie wissen sich von Vorurteilen emotional zu distanzieren.
Warum ist es wichtig alle Teile der Identität zu fördern?
Es ist etwas Besonderes zwei Herkunftsländer in sich zu vereinen oder eine andere Religion zu haben als die Meisten um sich herum. Es bedeutet auch, dass die eigene Identität noch stärker selbst erarbeitet werden muss. Jeder Anteil der Identität hat eine Berechtigung und meine Studie hat gezeigt, dass es zu Stress führt, einen Anteil zu verleugnen oder nicht wahrnehmen zu wollen. Es führt diese Menschen in Konflikte, da ihr soziales Umfeld selbstverständlich beide Teile wahrnimmt. Ein Beispiel aus meiner Studie „Akkulturationsstress von Migranten“ ist eine afrodeutsche Frau, die als Kind versuchte, sich als weiße Deutsche zu sehen und sich auch so fühlte, da sie von ihrer deutschen Mutter so erzogen wurde. Diese Frau erlebte als Kind, dass sie in ihrem Umfeld (Alltag, Schule und Öffentlichkeit) immer wieder als „schwarz“ und “ nicht deutsch“ wahrgenommen wurde. Damals war das für das afrodeutsche Kind ein Konflikt, der umso mehr schmerzte, weil sie versuchte diesen schwarzen, afrikanischen Teil von sich zu ignorieren.
Warum hilft es den Kontakt zu Gleichgesinnten in einem äußeren Schutzraum zu fördern?
Im Kapitel „Äußerer Schutzraum“ wird vorgeschlagen, im Alltag des Kindes bewusst Orte zu suchen, an denen es als Mensch voll akzeptiert wird. Der Kontakt zu Gleichgesinnten in einem vorurteilssensiblen Rahmen hat mehrere Effekte. In diesen „Akzeptanzräumen“ verliert es die Angst, mit Stereotypen besetzt zu werden. Sich zugehörig zu fühlen ist ein Grundbedürfnis für Menschen jeden Alters. Das Gefühl „anders“ zu sein, fällt in solchen Kontakten von Gleichgesinnten im äußeren Schutzraum weg. In dieser vorurteilssensiblen Gemeinschaft wird die Erfahrung des „Othering“ abgelöst von dem Gefühl, ein wertvoller Teil von etwas schönem, positivem zu sein. Beispiele für solche Räume sind vorurteilssensible Jugendgruppen, Kindergruppen, Diasporatreffen oder Treffen mit Freunden, die selbst wissen was es heißt, in eine negative Ecke gesteckt zu werden und es selbst bewusst nicht tun.
Idealerweise machen die Jugendlichen und Kinder in gemeinsamen Aktionen innerhalb der Gruppe identitätsstiftende Erfahrungen (z.B. Gespräch mit Imam für muslimische Jugendliche, eigene Website entwickeln, Identitätsfragen austauschen) und haben Erfolgserlebnisse, was die positive Wirkung auf das Selbstwertgefühl noch verstärkt.
Warum sind Erfolgserlebnisse und Erfahrungen sozialer Anerkennung so wichtig?
Rassismuserfahrungen sind Verletzungen der Seele, Ablehnungserfahrungen, die verstören und verhärten können, wenn man es nicht schafft, damit umzugehen. Es sind wiederkehrende Abwertungen der Person. Ein wichtiger Schritt in der Bewältigung dessen ist, sich bewusst zu machen, wie verletzt man bereits ist, diese Wunden anzusehen und zu versuchen, Worte dafür zu finden. Wichtige Gegenerfahrungen und Stützen für das Selbstkonzept sind Erfahrungen von Wertschätzung und Selbstaufwertung (zum Beispiel Zuhause oder in einer empowerenden Jugendgruppe). Erfolgserlebnisse wirken wie ein Gegenpol zu erlebter Diskriminierung im sonstigen Umfeld. Die eigene Identität wird als neue Quelle von Anerkennung erlebt, was für viele Kinder und Jugendliche eine neue wichtige Erfahrung ist.
Was ist das Besondere an dem Buch „Empowerment als Erziehungsaufgabe“?
Das Buch „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ versucht, einen ersten Überblick zum Umgang mit Rassismuserfahrungen von Kinder zu geben, indem es einerseits die Wirkungsweise der rassistischen Erfahrung auf den Selbstwert des Kindes aufzeigt und andererseits Wege eröffnet, wie Kinder auf unterschiedlichen Ebenen so ausgestattet werden können, dass sie Gegenentwürfe zu Vorurteilen kennen und differenziert mit den Erfahrungen umgehen lernen. Jedes Kapitel endet zudem mit konkreten Beispielen für Strategien und Gesprächen. Ein stabileres Selbstwertgefühl, Wissen über die Hintergründe von Rassismus und Akzeptanzerfahrungen in geschützten Räumen bilden zusammen ein „Rüstzeug“ und „Schutzmantel“, der das Kind „empowert“ (stärkt in seinem Selbstwert) und damit auf friedfertige Weise wehrhafter macht. „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ ist keine Fachliteratur zum Thema Rassismus und bewusst leicht verständlich geschrieben. Im Anhang finden sich praktische Listen zu Broschüren mit einer Auswahl an interkulturellen und mehrsprachigen Büchern und einem Glossar zu den Fachbegriffen.
Dieses Essay erschien ursprünglich auf heimatkunde.boell.de. Wir danken der Autorin und den Herausgeber_innen für die Erlaubnis, den Beitrag hier zu veröffentlichen.
Das Buch „Empowerment als Erziehungsaufgabe“ kann beim Unrast Verlag vorbestellt werden: unrast-verlag.de
Foto: nkechi-madubuko.de