1. Demokratie in Betrieben - Bedeutung und Relevanz
In der heutigen Arbeitswelt müssen sich Unternehmen schnell an Veränderungen anpassen und flexibel bleiben. Eine stärkere Einbindung der Beschäftigten ermöglicht es, ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen in Entscheidungsprozesse einzubringen und so bessere Lösungen zu finden. Doch wie können demokratische Maßnahmen in Betrieben gefördert werden? Was gilt es dabei zu beachten?
Wir leben in unsicheren und schwierigen Zeiten, die sich scheinbar ununterbrochen fortsetzen: Krieg und steigende Preise, Pandemien wie COVID, Klimawandel und viele kontroverse Diskussionen über Migration, Rassismus, Antisemitismus, Geschlecht und Identität. Diese Krisen gefährden den gesellschaftlichen Zusammenhalt und erfordern gemeinsame Anstrengungen, um sie zu bewältigen. Es ist wichtig, dass wir genauer auf unsere Bedürfnisse und Ansprüche an die Demokratie schauen und uns fragen, wie wir zu einer funktionierenden Demokratie beitragen können. Demokratie ist nicht nur in der Politik wichtig, sondern auch in der Arbeitswelt.
Betriebliche Demokratieförderung ist ein wichtiger Ansatz, um die Mitbestimmung und Partizipation der Beschäftigten zu stärken und ein inklusives Arbeitsumfeld zu schaffen. Unternehmen müssen sich in der heutigen schnelllebigen und unsicheren Arbeitswelt an Veränderungen anpassen können. Indem die Beschäftigten stärker in Entscheidungsprozesse einbezogen werden, können sie ihr Fachwissen und ihre Erfahrungen einbringen und bessere Lösungen finden. Dies fördert Transparenz und Vertrauen zwischen Arbeitgeber*innen und Arbeitnehmer*innen. Darüber hinaus trägt die Einbindung der Beschäftigten in Entscheidungsprozesse zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen, zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und zur Förderung der Identifikation mit dem Unternehmen bei. Dies kann zu einer höheren Produktivität und besseren Ergebnissen für das Unternehmen führen.[1]
Im Bildungsprojekt „DDD – Gegen Diskriminierung, für Demokratie und Diversität in Berliner Betrieben“ möchten wir gemeinsam mit den Teilnehmenden darüber nachdenken, was demokratisches Denken und Handeln in Unternehmen bedeutet. Wir setzen uns mit dem Zusammenspiel von Demokratie, Vielfalt und Antidiskriminierung auseinander und verhandeln Fragen zur sozialen Gerechtigkeit. Wir betrachten auch Gefühle wie Unbehagen, Misstrauen und mangelnde Anerkennung. Unser Ziel ist es, innerbetriebliche Akteur*innen wie Betriebsräte und Berufsschüler*innen durch Weiterbildungen und Workshops zu stärken und sie in Bezug auf Diskriminierung und Vielfalt sensibilisierte Ansprechpersonen in ihren Betrieben werden zu lassen.
Literatur
[1] Stephen Smith & Uwe Jirjahn, 2017. „Nonunion Employee Representation: Theory and the German Experience with Mandated Works Councils,“ Working Papers 2017-22, The George Washington University, Institute for International Economic Policy